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1. MOI II-Symposium 2014

1. MOI II-Symposium im Kardinal Schulte Haus in Bergisch Gladbach

Vom 24. bis 25. September 2014 stellten Nachwuchsforscher der Manchot Graduiertenschule „Molecules of Infection II“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) bei einem Symposium ihre Forschungsprojekte und -ziele im Bereich der Infektionsforschung vor. Die Jürgen Manchot Stiftung fördert seit vielen Jahren dieses Forschungsfeld an der HHU.

Die 30 Doktorandinnen und Doktoranden der Graduiertenschule decken ein breites Forschungspektrum ab. Es reicht von Viren (zum Beispiel HIV) über Bakterien (zum Beispiel Mykobakterien, zu denen Tuberkulose- und Lepraerreger zählen) und Parasiten (zum Beispiel Toxoplasmen, einem Erreger bei Katzen, der auch ungeborenen Kindern schädigen kann) bis hin zu pathogenen Pilzen (zum Beispiel Candida, der unter anderem die menschlichen Schleimhäute infizieren kann). Wichtige Forschungsfragen zielen auf die Abwehrreaktionen des Immunsystems ab.

Neben den Forschungsberichten der Nachwuchsforscher stand der Austausch mit renommierten Forschern auf dem Programm des Symposiums. In der „Manchot Lecture in Infection Biology“ sprach Privatdozent Dr. Till Strowig vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig über die gegenseitige Beeinflussung von Bakterien des Verdauungssystems, Darm und Immunsystem. Die Zusammensetzung des „Mikrobiom“ des Darms – quasi der Mikrokosmos aller Darmbakterien eines einzelnen Menschen – beinflusst maßgeblich, wie empfänglich dieser Mensch für bestimmte Infektionen ist. So kann eine Besiedlung des Darms von Mäusen mit probiotischen E. coli Nissle Bakterien die Empfänglichkeit der Mäuse gegenüber dem Magen-Darm-Erreger S. Typhimurium verringern. Hintergrund ist, dass beide Bakterienarten um den essentiellen Nährstoff Eisen im Darm konkurrieren und E. coli Nissle über den effektiveren Aufnahmeapparat verfügt.

Versteht man diese komplexen Zusammenhänge, erhält man möglicherweise Ansatzpunkte für zukünftige Therapien von Infektionskrankheiten durch Manipulation des Mikrobioms. Für seine Forschungen wurde Dr. Strowig erst kürzlich mit einem ERC Starting Grant des European Research Council in Höhe von 1,5 Millionen Euro ausgezeichnet.

Durch den intensiven Austausch hat das erste Symposium der Manchot Graduiertenschule maßgeblich zur gegenseitigen wissenschaftlichen Vernetzung der Doktorandinnen und Doktoranden beigetragen. Viele wissenschaftliche Fortschritte im Bereich der Infektionsforschung und Therapie von Infektionskrankheiten sind gerade dort zu erwarten, wo die Expertisen verschiedener Fachgebiete zusammenkommen und Synergien entstehen.

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